Sie hatten noch nie einen Hund? Diese Fragen sollten Sie sich vor der Anschaffung stellen und beantworten!

Sind Sie geduldig, liebevoll, einfühlsam und trotzdem klar und stark genug für einen Hund?

Ein Hund/ eine Hündin ist ein eigenständiges Lebewesen, das nicht immer genau das tun wird, was Sie gerade von ihm/ ihr wollen. Mal bellt der Hund, mal bekommt er nicht genug vom Spielen, mal stibitzt er Lebensmittel oder durchwühlt den Müll. Derartiges kann Sie natürlich ärgern, dennoch dürfen Sie die Nerven nicht verlieren. Aggressionen haben in der Hundeerziehung nichts zu suchen, und das Letzte, was ihr Hund braucht ist, dass sie ihn/ sie „unterwerfen“. Vielmehr geht es um Geduld und Einfühlungsvermögen. Und darum, hart genug zu sein, um beispielsweise den bettelnden Hundeaugen widerstehen zu können. Konsequenz ist das A und O in der (Hunde-)Erziehung. 

 

Ist es Ihnen gesundheitlich möglich, einen Hund zu halten? (Thema Allergien)

Traurig wird es für alle Beteiligten, wenn sie sich aneinander gewöhnt und lieben gelernt haben und dann muss der Hund aus gesundheitlichen Gründen abgegeben werden. Prüfen Sie vorher, falls es nicht sicher ist, ob beispielsweise Allergien der Hundehaltung im Wege stünden. Dies gilt natürlich auch für ihre Partnerin, ihre Kinder und alle weiteren Mitglieder ihres Haushalts.

 

Können Sie sich rund um die Uhr um den Welpen kümmern?

Ein Welpe kann und soll zwar nicht stundenlang spazieren geführt werden, dafür muss er aber öfter hinaus, um sich zu lösen. Manchmal auch nachts. Er muss sich eingewöhnen, stubenrein werden, Grundkommandos lernen und eine Verbindung zu ihnen/ zu ihrer Familie aufbauen. Das alles nimmt viel Zeit in Anspruch – die Anschaffung und Erziehung/ Pflege des Welpen kann gut und gerne als Vollzeit-Job bezeichnet werden. Hierfür sollten Sie sich Urlaub nehmen können, falls Sie berufstätig sind. Denn ein Welpe hat in der Regel nichts im Büro zu suchen – insbesondere, wenn es nicht ihr alleiniges Büro ist.

 

Haben Sie grundsätzlich genügend Zeit für einen Hund?

Sind Sie ständig im Büro, auf Geschäfts- und Urlaubsreisen oder mit Freundinnen in Clubs unterwegs? Dann sollten Sie sich eingestehen, dass Sie keine Zeit für einen Hund haben. Denn ein Hund sollte grundsätzlich nicht länger als vier bis maximal fünf Stunden am Tag alleine zu Hause bleiben müssen.

 

Sind Sie bereit, sich in den nächsten +/- 15 Jahren ausgiebig um einen Hund zu kümmern?

Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt – dennoch sollte die grundsätzliche Bereitschaft vorhanden sein, sich viele Jahre lang um das Tier zu kümmern. Auch wenn es älter wird, vielleicht inkontinent usw.

Dürfen Sie einen Hund in der Wohnung/ im Haus halten?

Eine der wichtigsten Fragen, wenn es um die Anschaffung eines Hundes geht!

Klären Sie zuallererst, ob die Vermieterin mit der Hundehaltung einverstanden ist.

 

Können Sie überhaupt einen Hund in der Wohnung halten?

Ist ihre Wohnung groß genug für einen Hund?

Wer bspw. auf 20m² lebt, sollte sich die Anschaffung eines mittelgroßen Tieres besser noch einmal überlegen oder auf ein Meerschweinchen umsteigen.

Oder Ihre Wohnung liegt nicht im Erdgeschoss und es gibt keinen Fahrstuhl: Können Sie den Hund täglich mehrere Male hoch und runter tragen?

Auf keinen Fall sollte das Tier jeden Tag Treppen steigen müssen, denn das kann auf die Wirbelsäule und die Gelenke gehen.

 

Wie sieht die nähere Umgebung aus?

Gibt es ausreichend gepflegte Grünflächen in der Nähe für kurze & lange Spaziergänge? Kommen Sie gegebenenfalls in kurzer Zeit zu einem Park oder einer Hunde-Auslauffläche? Gibt es in der Nähe stark befahrene Straßen, die besondere Aufmerksamkeit benötigen?

Unterstützt Sie ihre Familie/ ihr Freundinnenkreis beim Hundekauf?

Nur weil eine entfernte Bekannte keine Hunde mag, sollten Sie sich natürlich nicht davon abbringen lassen, sich einen Vierbeiner anzuschaffen. Allerdings sollten Sie mit möglichst vielen Parteien über ihr Vorhaben sprechen. So erfahren Sie nicht nur, wer bereit wäre, sich mal um den Welpen zu kümmern und vielleicht wird noch etwas angemerkt, woran Sie noch nicht gedacht haben. Zudem macht ein Welpe an sich schon genug Arbeit – auch ohne, dass Sie sich mit Ellenbogen gegen die Familie erwehren müssen oder eine familiäre Krise ausbricht.

 

Können (und wollen) Sie den Hund mit in den Urlaub nehmen oder ihn für die Zeit unterbringen?

Verreisen Sie gerne viel? Dann überlegen Sie sich ob Sie fortan bereit sind, „Urlaub mit Hund“ zu machen. Beispielsweise am Meer, wo es Hundestrände gibt. Hunde lieben es, im Sand zu toben. Andernfalls sollten Sie bereits vor der Anschaffung des Hundes eine zuverlässige Alternative zur Hand haben. Sprechen Sie am besten mit Verwandten und/ oder guten Freundinnen. Im Notfall lassen sich zwar immer noch Tierpensionen oder Heimtiersitter finden, doch ist es besser, wenn Sie sich auf den Rückhalt der Familie/ ihres Freundeskreises verlassen können.

 

Sind Sie bereit, auch ihre Freizeitaktivitäten dem Hund anzupassen?

Ein Vierbeiner kann nicht nur Schwierigkeiten in Bezug auf die Berufstätigkeit mit sich bringen – auch die Freizeitaktivitäten müssen zum Teil angepasst werden. Denn ein Hund möchte schließlich nicht nur von montags bis freitags oder von 08:00 bis 18:00 Uhr beschäftigt werden.

Neben dem zeitlichen Aspekt kann ein Hund auch weitere Einschränkungen mit sich bringen: Haben Sie zum Beispiel Allergikerinnen im Freundes- und Bekanntenkreis oder hat jemand Angst vor Hunden, könnten sich zukünftige Treffen schwierig gestalten. Und ein Shopping-Bummel in der Stadt? Sicher ist es möglich, den Hund mitzunehmen – aber große Menschenmassen können zu Stress beim Tier führen. Auch können Hunde nicht in alle Geschäfte mit hineingenommen werden.

Tipp:

Erstellen Sie eine Liste mit all ihren Hobbies und Freizeitaktivitäten, die Sie gerne ausüben. Überlegen Sie sich anschließend, welche davon uneingeschränkt mit einem Hund vereinbar sind (beispielsweise Wandern) und welche davon zukünftig schwer/ eingeschränkt/ gar nicht mehr durchführbar wären.

 

Haben Sie Bekannte, Freundinnen, Familienmitglieder, die auch kurzfristig auf ihren Hund aufpassen können?

Nicht nur wenn es um das Thema Urlaub oder Erwerbsarbeit geht, sollten Sie jemanden haben, der oder die sich bereit erklärt, ab und an den Hund zu hüten. Auch für Krankheitsfälle, spontane Besorgungen in hundefreien Läden oder bei wichtigen Terminen, bei denen der Vierbeiner zu Hause bleiben muss, sollte eine vertrauensvolle und zuverlässige Hundesitterin verfügbar sein.

Haben Sie Erfahrung mit Hunden oder sind Sie bereit, sich umfassend zu informieren und eine Hundeschule zu besuchen?

Manche Hunde werden aufgrund von Verhaltensstörungen bzw. „Ungehorsam“ ins Tierheim gebracht/ weggegeben. Allerdings lassen sich diese Probleme nicht selten (um nicht zu sagen: immer!) auf eine falsche Erziehung zurückzuführen.

Falls Sie bisher kaum bis gar keine Erfahrung mit der Hundehaltung haben, gilt es sich umfassend zu informieren und einzulesen. Wir empfehlen grundsätzlich die Erziehung nach Fichtlmeier, auch wenn Sie Ihren Hund nicht jagdlich führen wollen/ können:

 

Fichtlmeiers Hundeschule

Grunderziehung für Welpen

ISBN 978-3-440-13413-9

(auch als eBook verfügbar)

 

Fichtlmeiers Hundeschule

Der Hund an der Leine

Kommunikationshilfe und Signalübermittlung

ISBN 978-3-440-10993-9

 

Patricia B. McConnell

Das andere Ende der Leine

Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt

IBAN 978-3-492-25325-3

 

Zudem sollten Sie professionelle Hilfe, beispielsweise in Form einer Welpen- oder Hundeschule, in Anspruch nehmen. Der Besuch einer möglichst nahe ihres Wohnorts liegenden Hundeschule ist auch für bereits erfahrene Hundehalter empfehlenswert, da der Hund von klein auf soziale Kontakte knüpft und mit Artgenossen zusammenkommt.

Niemand nimmt dir dein Essen weg... Der Meute mangelt es nur noch etwas an Tischmanieren.
Niemand nimmt dir dein Essen weg... Der Meute mangelt es nur noch etwas an Tischmanieren.

Können Sie damit leben, dass ein Hund Dreck/ Unordnung macht?

Hunde wälzen sich im Schlamm, tragen feuchte Erde und Blätter in die Wohnung, knabbern möglicherweise Möbelstücke oder Kleidung an, werfen vielleicht ihren Napf um, sabbern womöglich, haaren eventuell, spucken oder entleeren sich auf dem Teppich… Es bedarf also Gelassenheit und eines gewissen Mehraufwandes, die Räumlichkeiten sauber zu halten, wenn Sie mit einem Hund zusammenleben. Dessen sollten Sie sich vorher bewusst und bereit sein, sich davon nicht aus der Fassung bringen zu lassen.

 

 

Sind Sie bereit, den Hund in guten wie in schlechten Zeiten zu begleiten?

Hunde spüren, wenn Frauchen und/ oder Herrchen Kummer oder Schmerzen haben, traurig oder glücklich sind. Sie sind für ihre Menschen da und stehen ihnen treu zur Seite – in guten wie in schlechten Tagen.

Die Frage ist: Können Sie das auch?

Sind Sie bereit, dem Tier diese Liebe zurückzugeben, es zu trösten, zu halten und bei Krankheit oder im hohen Alter zu pflegen? Wären Sie bereit, stets zum Wohlergehen des Tieres zu entscheiden, selbst wenn die Entscheidung schmerzt? Kurzum: Können Sie ihr Tier bedingungslos lieben? Als Lebewesen, nicht als Gegenstand! Und alles in ihrer Macht Stehende tun, damit es ihr/ ihm gut geht? Denn nichts ist für einen Hund wichtiger als Harmonie zwischen allen Mitgliedern seiner Gruppe.

Abschließende Überlegungen

Wenn Sie nach Beantwortung der Fragen und reiflichen Überlegungen zu dem Entschluss gekommen sind, dass Sie einen Hund aufnehmen möchten, sollten Sie noch die rassespezifischen Charakterzüge und Ansprüche bedenken. Das gilt nicht nur für den Fall, dass Sie sich einen Rassehund anschaffen möchten. Auch Mischlinge haben unterschiedliche Bedürfnisse, die meist den Rassen ähneln, von denen sie abstammen. Dabei können Ihnen Rasseportraits helfen, die Sie im Internet oder in der entsprechenden Fachliteratur (möglicherweise in der Stadtbibliothek vorhanden) finden.

Haben Sie den passenden Welpen und ein seriöses Angebot gefunden, gilt es nur noch, das neue Familienmitglied kennen und lieben zu lernen. Nehmen Sie sich die Zeit, den Hundekauf gründlich und gewissenhaft zu überdenken. Sie werden sicherlich wunderbare Jahre mit ihrer neuen Gefährtin/ ihrem neuen Gefährten erleben – und dem Tier steht ein hoffentlich schönes, tierheimfreies Leben bevor!

Haben Sie genügend finanzielle Mittel, um die laufenden Kosten zu tragen?

Mit einem Hund kommen neben dem – im Verhältnis betrachtet geringen – Anschaffungspreis auch laufende Kosten auf Sie zu. Ob Futter, Ausstattung, Hundesteuer, Haftpflicht- und eventuell Krankenversicherung (wahlweise die Kosten der Tierärztin, Medikamente usw.), Geld für Ausbildung (Hundeschule) und gegebenenfalls Betreuung: Mit 100,- bis 200,- Euro pro Monat können Sie rechnen.

Wir nehmen 250,- Euro Schutzgebühr

Die Welpen werden frühestens im Alter von 8 Wochen abgegeben, am Wochenende 15./16. September 2018 ist es voraussichtlich soweit..

Sie erhalten ein vorschriftsgemäß entwurmtes, grundgeimpftes und gechipptes Familienmitglied auf vier Pfoten.

Wenn Sie zu all dem mit sicherem Gefühl JA! sagen können, dann steht dem Einzug des Kleinen bei Ihnen nichts mehr im Wege.

 

Wir wünschen Ihnen 

viel Freude und Glück mit dem neuen Familienmitglied!

Hinweis zum Hamburger "Gassi-Beutel"

>>Wenn Sie in einer Großstadt wie Hamburg einen Hund halten, übernehmen Sie eine besondere Verantwortung - für ihren Hund und für ihre Mitbürgerinnen.

Öffentliche Wege, Spielplätze sowie Freizeitflächen in Parks und Grünanlagen dürfen nicht durch Hundekot beschmutzt werden.

Jede Hundehalterin ist hier verpflichtet, den Kot ihres Hundes unverzüglich zu beseitigen.

Die Behörde für Umwelt und Energie der Freien und Hansestadt Hamburg unterstützt Sie dabei mit kostenfreien Plastikbeuteln, mit denen Sie Hundekot einfach, hygienisch und schnell entfernen können.

Auf den Beuteln steht aufgedruckt, wie sie am besten benutzt werden sollten - auch wenn Sie rein gar keine Erfahrung mit dem Aufnehmen von unangenehmem Müll sind werden Sie sehen, dass es ganz einfach geht:

  1. Ziehen Sie den Beutel wie einen Handschuh über.
  2. Ergreifen Sie die Hinterlassenschaft Ihres Hundes.
  3. Stülpen Sie den Beutel um.
  4. Verknoten Sie den Beutel.
  5. Entsorgen Sie den gefüllten und verknoteten Beutel im nächsten Papierkorb der Stadtreinigung Hamburg.
    Gefüllte Beutel dürfen nicht liegengelassen werden.

Machen Sie mit! Zusammengefaltet passt dieser Beutel in jede Brieftasche. So sind Sie auf die Hinterlassenschaften Ihres Hundes stets vorbereitet.<<

 

Dieser Text basiert auf demjenigen, der auf den Gassibeuteln aufgedruckt ist. Ich habe ihn sprachlich meinen Bedürfnissen angepasst, Männer sind selbstverständlich mitgemeint.

 

Es empfiehlt sich, immer ein Taschentuch und Handdesinfektionsmittel bei sich zu haben. Manchmal reisst der Beutel ein oder es ist ein kleiner Zweig dabei, der die Hülle durchsticht, oder der Kot ist breiig und Sie bekommen trotz aller Vorsicht etwas davon auf die Hand. Sie sollten sich gleich säubern können.

 

Zudem ist es sinnvoll, entweder eine kleine Taschenlampe dabei zu haben oder ein Handy mit Taschenlampen-Funktion, damit Sie auch nachts bei schlechten Lichtverhältnissen Ihrer Pflicht zur Sauberhaltung nachkommen können.

 

Die "Gassi-Beutel" der Stadtreinigung werden unter anderem kostenfrei in allen Filialen der Drogeriekette Budnikowski und in manchen der Drogeriekette dm abgegeben. Fragen Sie einfach an der Kasse nach Gassibeuteln. Sie können die Beutel auch per Post bei der Stadtreinigung bestellen - schauen Sie einfach auf der Webseite nach.