Homophobie
Das ist ein schönes, weil zuverlässiges Aufregerthema - denn ein Ende der Homophobie ist nicht in Sicht! Das ist wie mit dem Abbruch einer Schwangerschaft: Viele Menschen scheinen der Überzeugung
zu sein, dass sie das Recht dazu haben, in anderer Leute persönlichstem Bereich, nämlich ihrem Sexualleben herumzuschnüffeln. Ihre sexuelle Orientierung bewerten zu dürfen. Fremder Leute
ureigenste, intimste Handlungen von allen Seiten beleuchten und für verabscheuungswürdig befinden zu dürfen.*
Es geht niemanden etwas an, wie andere Menschen ihre Sexualität ausleben. Ob aus Liebe, Zuneigung oder schlicht Geilheit (ja, das kommt vor!) - solange das in gegenseitigem Einvernehmen zwischen
erwachsenen Menschen passiert, kann das jeder außenstehenden Person sowas von dermaßen egal sein wie nur was! Ich frage mich immer, was wohl in den Köpfen der Menschen vorgeht, denen alles
außerhalb der Heteronormativität den Schaum vor den Mund treibt. Regen sie sich so auf, weil ihnen ihre eigene schmutzige Phantasie peinlich ist und sie einen Sündenbock suchen? Ist das so eine
Art Ersatzbefriedigung, weil man sich nicht traut, die eigenen ferkeligen Vorstellungen auszuleben? Oder schlicht nur Dummheit? Ignoranz? Respektlosigkeit anderen gegenüber? Rache, weil man seine
eigenen Bedürfnisse beispielsweise aufgrund religiöser Indoktrinierung brav unterdrückt und das insgeheim denjenigen, die das nicht (mehr) tun, übel nimmt? Durch alle Gesellschafts- und
Bildungsschichten hindurch maßen sich Menschen das Recht an, über andere zu richten.
Wie sagt man so schön?
"Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte!"
* Wer dies zum Anlass nimmt zu behaupten, ich würde damit Pädophilie oder sexualisierte Gewalt rechtfertigen, hat ein ernstes Problem und sollte sich unbedingt psychologische Hilfe holen.