Ich wollte schon immer ein Beet haben

Heute habe ich eine "Bienenweide"!

2013 habe ich damit angefangen, die Baumscheibe rund um einen Kirsch­baum auf öffentlichem Grund in eine "Bienenweide" zu verwandeln.

Wenn alles verblüht und weitestgehend abgestorben ist, sieht es natürlich nicht besonders spektakulär aus, im Laufe des Jahres ändert sich das jedoch mit etwas Glück. Ich versuche, jeden Tag ein Bild mit meinem Mobiltelefon zu machen, so dass sich in der Zusammenschau eine Art Zeitraffer ergibt.

2017

2016

2015

2014

Hintergrund der "Bienenweide"

Kleine Begebenheiten können im Leben eines Kindes nachhaltige Wirkung entfalten... irgendwann - ich muss in der zweiten oder dritten Grund­schul­klasse gewesen sein, sind wir an den Mindelheimer Stadtrand umgezogen. Aus Kindersicht absolut idyllisch: Neubau-Sozialwohnungen, die den Ein­familien­bungalows vor die Nase gesetzt worden waren, also viele Kinder unterschiedlichster Herkunft in der Nachbarschaft, mit denen sich ganz wunderbar die Umgebung unsicher machen ließ. Umliegend Felder, auf denen wir Mais oder Kartoffeln stibitzten, eine Pferdekoppel hinter dem Bahndamm, auf dem wir Pfennige vom Zug plattdrücken ließen, eine Kiesgrube mit unterschiedlichsten Gewässern, von pechschwarz (sehr unheimlich!) bis glasklar, unerschöpfliche Quelle für Kaulquappen in allen Entwicklungsstadien. Ein Wunder, dass niemand von uns beim Befahren derselben mit abenteuerlichen, aus irgendwelchen Holzresten selbst zusammengezimmerten "Flößen" ertrunken ist (allerdings konnten wir damals, meine ich, alle auch schon schwimmen, aber trotzdem!), es war das Paradies schlechthin. Etwas weiter noch ein kleiner Bach, den ich unzählige Male "gedämmt" habe, und ein ausgedehnter Wald. Alles auch heute noch vorhanden, bis auf die Pferdekoppel.

Als wir also dort einzogen, waren die Mehrfamilienhäuser brandneu. Zwischen den einzelnen Blöcken lag noch die nackte Erde. Mit meinem kindlich begrenzten Horizont nun ging ich natürlich davon aus, dass das auch so bleiben werde bzw. habe mir sicherlich keine großen Gedanken darüber gemacht, was die Erwachse­nen mit dieser Fläche wohl noch anstellen werden. Und so legte ich mein erstes Beet an. Ich weiß nicht mehr, was ich gesät habe, aber es ließ sich sehr gut an und innerhalb kurzer Zeit kamen auch schon die ersten grünen Vorboten künftiger Blumenpracht. Denkste. Der schwärzeste Tag meiner Kindheit war jener, als ich aus der Schule kam und die gesamte Fläche umgegraben vorfand. Mein Beet grau­sam dahin­gemeuchelt, die zarten Pflänzchen vom Bagger vernichtet! Es war furchtbar, ich am Boden zerstört und völlig desillusioniert.

Bis zur Bienenweiden-Idee. Kleine Fläche, große Wirkung und absolut zu empfeh­len, wenn man über wenig Möglichkeiten für ein "Beetprojekt" verfügt.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

2013

-under construction-